Damit Sie einen Einblick in die Hintergründe meiner Tätigkeit gewinnen können, hier einige generelle Gedanken:

Ich entwerfe Situationen

Mein Arbeitsschwerpunkt liegt hierbei in der sozialen und kulturellen Stadtentwicklung. Hierfür habe ich über die Jahre eigene Leitlinien entwickelt, die ich unter dem Begriff „GAMICIPATION“ – der Aktivierung und Beteiligung mit und durch Spiele – zusammenfasse. Insofern sind meine Methoden hauptsächlich verbunden mit Spiel oder spielerischen Ansätzen und werden durch exklussiv für den jeweiligen Einsatzort konzipierte Lehr-, Lern- und Beteiligungs-formate, die sowohl in Museen, Schulen und Universitäten, als auch an mobilen Objekten im Stadtraum stattfinden, vermittelt.

Ich bediene mich hierfür verschiedener Methoden und Praxen und verschmelze meine Expertisen der Bereiche Stadtplanung, Spielentwicklung, künstlerische Praxis, Pädagogik und Didaktik zu einzigartigen lokalen Projekten der Nachbarschaftsaktivierung und -Beteiligung.

Was mache ich anders als die Anderen? Nach mittlerweile sieben Jahren intensiver Arbeit mit unterschiedlichsten Gruppen, an unterschiedlichsten internationalen Orten und Kontexten zu unterschiedlichsten Themen der urbanen Entwicklung, Vermittlung, Aktivierung und Beteiligung, gibt es einige Standards, die meine Arbeit erfolgreich werden lassen:

1. Primat des Ortes

\r\nIch arbeite ich stets nah an der Zielgruppe, da ich ausschließlich vor Ort arbeite und Methoden, wie z.B. Spiele aus dem lokalen Kontext für lokale Fragestellungen mit lokalen Akteuren zusammen entwickle.

2. Der Mensch im Zentrum

Wer etwas verstehen will, muss zuhören! Ich bin überzeugt davon, dass es oft die vermeintlich kleinen Dinge sind, die den Erfolg einer Sache ausmachen. Und eine solche Sache, von der ich voll überzeugt bin ist, dass wir (wieder) eine Kultur des Erzählens sowie eine Kultur des Zuhörens brauchen, denn im aktiven Zuhören liegt eine ungeheure Kraft verborgen. Aber diese Form des Zuhörens braucht nicht nur Übung, sondern auch Zeit. Viel Zeit. Diese Zeit gebe ich mir und meinen Gegenüber stets denn diese geteilte Zeit macht uns zu Komplizen in gemeinsamer Sache: wir lernen beide voneinander, wir können Dinge aussprechen und präzisieren und wir gehen als Freunde auseinander, da wir etwas von und über einander wissen.

3. Vom Individuum zum Kollektiv

Wer Gemeinschaft will, muss Strukturen schaffen, die Teilnahme, Mitsprache, Einflussnahme und reale Veränderung nicht nur zulassen sondern auch einen Rahmen geben, in dem sich Menschen wohl und geborgen fühlen, sich entwickeln können, die Dinge welche sie betreffen verstehen und Möglichkeiten finden sich in den Diskurs und die Umsetzung der Ergebnisse einzubringen.

4. Interdisziplinär und cross-sektoral

Soll ein lokales Projekt erfolgreich sein, darf es zwischen diesen Akteur*innen keine Berührungsängste oder Blockaden geben, sondern es MUSS ein Rahmen für ein gutes und konstruktives miteinander existieren. Und da jede/r Beteiligte ganz sicher von den Anderen lernen wird, glaube ich ganz fest an die Kraft, die in den (zugegebenermaßen etwas überstrapaziert klingenden) Begriffen „Interdisziplinarität“ und „Cross-Sektoralität“. Multi-, Trans- und Interkulturalität setze ich als gemeinsame Werteebene ebenso voraus wie den gemeinsamen Wunsch nach Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit und demokratischen Grundprinzipen auf allen Ebenen, die durch das gemeinsame Projekt berührt werden. (siehe hierzu auch „7. Die Kraft der Netzwerke“)

5. Kunst als Möglichkeitsraum

Kunst und künstlerische urbane Praxis haben sich, und das nicht erst seit Assemble Architects 2015 den Turner Prize gewonnen haben, als wichtiges strategisches Instrument zur regionalen Entwicklung und lokalen Aktivierung herauskristalisiert. Da ich genau in diesen Schnittfeldern arbeite, hat sich in Folge dessen auch der Schwerpunkt meiner Arbeit Stück für Stück verlagert, sich meine Rolle im Prozess von einem entwickelnden, planenden, steuernden hin zu einem künstlerisch arbeitenden Akteur verändert.
Stand heute würde ich sagen, dass ich mittlerweile fast ausschließlich künstlerisch motiviert arbeite und es dringend mehr solcher Künstler*innen in urbanen Prozessen benötigt. Allerdings auch Philosoph*innen und Pädagog*innen, die Hand in Hand mit Sozialarbeiter*innen sowohl die Möglichkeitsräume, die Kunst bietet, ausloten, jedoch auch aufrichtig die Grenzen künstlerischen Schaffens benennen und anerkennen. Denn Künstler*innen sind per Definition nicht zwingend Sozialarbeiter*innen, wenn es die lokale Arbeit auch oft erfordert die gegebenen Rollen zu verschmelzen und so neue Mittel einzusetzen und andere Wege zu gehen, als die durch formale Verfahren der Stadtplanung und -Entwicklung vorgegebenen und möglichen.
Das Wandern zwischen den Welten, das mir meine fundierte Ausbildung als Stadt- und Regionalplaner mit ausführlicher Berufspraxis von der kleinen 4000-Seelen Gemeinde über Kreisstädte, Landeshauptstädte, im Infrastrukturprojekt Stuttgart21, mit Regierungspräsidien, im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, für den Berliner Senat, bis hin zum Auswärtigen Amt usf. bietet, gepaart mit meiner autodidaktischen Ausbildung als Spieleentwickler und Künstler, erlaubt es mir formale Kenntnis mit informellen Techniken und Methoden zu verschmelzen und aus 1+1=3 zu machen.

6. Spielend lernen

Ich bin innovativ, denn ich erfinde neue Formate und Werkzeuge der Beteiligung von Menschen in und an urbanen Prozessen. Ich habe hierfür meine eigene Methodik und viele Methoden entwickelt, die ich unter dem Begriff „Gamicipation“ – Beteiligung durch und mit Spiel/Spielen – zusammenfasse. Spiel/Spielen ist mir deshalb so wichtig, da es neue Perspektiven auf Altbekanntes zulässt, es ermöglicht die alltägliche Rolle zu verlassen und eine neue einzunehmen sowie komplexe Zusammenhänge vereinfacht aber nicht verkürzt darzustellen. Aber vor allem macht Spielen Spaß, und wenn man etwas Spaß und Freude macht, tut man dieses viel lieber und lernt dabei viel mehr!

7. Die Kraft der Netzwerke

Ich vernetze mich und andere, denn ich bin in den meisten Fällen kein Local, der alles und jede/n kennt. Deshalb öffne ich meine Projekte in alle Richtungen, lade ein, Teil zu nehmen und werden und nutze lokale Strukturen, um die Projekt zu verstetigen. Darüberhinaus bringe ich Menschen denen ich vertraue und deren Expertise ein und gebe so die Möglichkeit nachhaltige Strukturen zu entwickeln.

Das Unmögliche möglich machen

Kurz gefasst, besteht meine Arbeit darin, Perspektiven zu verschieben, Kommunikation zu ermöglichen, Menschen anzustiften über ihre Schatten zu springen und der Welt um sie herum mit Freude, Liebe und Neugier zu begegnen. Dies erreiche ich durch all das, was ich mit- und einbringe, zur Verfügung stelle und das, was wir gemeinsam schaffen.
Und seit ich meine Arbeit genau so mache, wie ich sie mache, wie ich vom Gelingen und der Wirkung meines Tuns überzeugt bin und Kooperationspartner*innen sowie Auftraggeber*innen und Kunden habe, die genaus das schätzen und wollen, habe ich unendliche Freude an meiner Arbeit und fast ausschließlich mit lächelnden Menschen zu tun.


Daniela Krautsack ist Medienstrategin, Stadtforscherin und Social Innovation Designerin. Nach dem Abschluss eines Programms zur Beschleunigung intelligenter Städte bei THNK Amsterdam wechselte sie nach zwei Jahrzehnten ihre berufliche Ausrichtung in Richtung Stadtentwicklung, Partizipationsdesign und generationenübergreifende Produktentwicklung.

Als Expertin für City Branding, Ambient Media und Social Innovation blickt sie auf eine internationale Karriere in Wien, London, Zürich und Mexiko-Stadt und zwei Jahrzehnte als Dozentin an akademischen Institutionen, Konferenzen und Festivals zurück. Ihre Forschungen in den Bereichen Kommunikation, Kunst und Design führten sie mehrfach um die Welt und interviewten die Vordenker aller kulturellen Disziplinen.

Danielas Leidenschaft liegt im Denken und Vernetzen von Kunst und Design mit Experten aus Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, um aktuelle Probleme und zukünftige Herausforderungen in Städten zu lösen. Sie schreibt, lehrt und berät, um ihre Einsichten mitzuteilen.